Donnerstag, 11. Juli 2013

Agenda ab Juli 2013


26. Juli
Kulturnacht Klosters
Galerie Tuchamid unterwegs in Zusammenarbeit mit dem Museum in Bewegung
zeigen die Performance
"ver-gangen"
von Sibylle Ettengruber
 
Sie geht im und am Wasser.
Wo:  plattfo rm für temporäre Ausstellungen im neugestalteten Silvretta-Park bei der Landquartbrücke
Wann:18.00 und 20.00 Uhr
 
 
Nicht verpassen!
 
Sibylle Ettengruber geb. 1976 in Landshut/ D, lebt in Linz/A
2003- 2008 Kunstuniversität Linz Studium der Bildhauerei/ Transmedialer Raum bei Renate Herter, Boris Nieslony , Franz Xaver Baier und Thorsten Goldberg. Abschluss: Mag. art





26. - 28. September
KunstPause

EinSchnitt durch das Gegenwärtige



Symposion Strategien im ländlichen Raum VIII

26.  – 28. September  2013   

Bildungshaus Schloss Großrußbach im Weinviertel            

Kooperation: Kulturvernetzung NÖ 



„In Kunstprojekten läge, was Regionalentwicklung betrifft, ein großes Potenzial. Seit Jahren beschäftigt sich FLUSS mit internationalen Projekten, die sich abseits der sogenannten ‚volkstümlichen Kultur‘ und doch in Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität des ‚Regionalen‘ im ländlichen Raum positionieren. Das ist bemerkenswert, wird doch ver- sucht, sich ganz allgemeinen Fragen zu stellen: Was verstehen wir unter dem ländlichen Raum? Wo hört eine Stadt auf? Wo beginnt der ländliche Raum, wie hat sich dieser durch Mobilität oder Kommunikationstechnologien verändert? Welche Anforderungen sind an Kunstprojekte im ländlichen Raum zu stellen? Welche Projekte machen Sinn, welche nicht? Wie lassen sich potenzielle Auftraggeber von solchen Projekten überzeugen? All die damit verbundenen Diskussionen sind längst überfällig. Neben einem unmittelbaren Erfahrungs-austausch geht es um Methodik, also um die Voraussetzung dafür, solche Projekte über kreative Einfälle oder gute Ideen hinauszuheben.“ (Bernhard Kathan, in EIKON #81)           

Ein dreitägiges Symposion, vorbereitet von Peter Trachsel, der im schweizerischen Graubünden mit seinem Projekt „14 Räume für die Kunst, oder: Wenn es dunkel wird im Tal“ eines der vorbildlichsten Beispiele von Kulturarbeit im ländlichen Raum betrieb. Peter Trachsel verstarb am 26.8.2013 in Wien - wir vermissen ihn.



TeilnehmerInnen:

Etna Krakenberger (Tochter von Peter Trachsel  / die Hasena)


Ruth und Bernhard Kathan (Hidden museum)

Richard Frankenberger (K.U.L.M.)

Martin Breindl, Charlotte Gohs, Andrea Sodomka (FLUSS)



ÜbersetzerInnen (dt-ital, ital -dt):

Etna Krakenberger und Katalin Wohl






Freitag, 16. März 2012

AGENDA 2012 /13


        • 20. Mai ab 11.00 Uhr Versteigerung von Kunstwerken im Labor der RUWA Holzbau, Dalvazza, CH-7240 Küblis
        • 15. Juli 11.00 Uhr auf dem Dorfplatz in CH-7240 Küblis: Ein Fest für Küblis
        • 21. Juli 19.00 Uhr. Gast im Hiddenmuseum in A-Fraxern im Rahmen von DORFERHEBUNG eine Ausstellung zu innovativen Kulturprojekten im ländlichenRaum
        • 14. Sept. Edition Z zeigt: Peter Trachsel "Schale" eine Kassette mit 32 farbigen Zeichnungen.14. - 22.Sept. im Kunsthandel Vonlanthen, St.Martinsplatz 8, CH- 7000 Chur. Jeweils 13.30 - 18.00 Uhr.
        • 21. September Verleihung des Prättigauer Kulturpreises an die Hasena ab 17.oo Uhr im Kulturhaus Rosengarten in CH-Grüsch  
        • 27. - 30. September  Kulturinitiativen im öffentlichen Raum ein Symposion in Zusammenarbeit mit Fluss und der Kulturvernetzung NÖ geleitet und begleitet von P.Trachsel
        • 6. Okt. Rückblick - Vorschau Galerie Sylva Denzler zeigt: Edition Z, Hannah Disch, Kurt Oskar Weber, Peter Trachsel, Daniel Rohner, Andrea Sonder. Gemeindestrasse 4 CH- 8032 Zürich Vernissage Samstag 6. Okt 14-18. Uhr, Sonntag 7. Okt. 10-14 Uhr
        • 12. November  Jurymitglied bei:  Kunst fürs Dorf - Dörfer für Kunst 2013 der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft in Berlin

        Ab 4. Oktober 2012 Chur durchwühlen ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Theater Chur
        • 04. Okt. *Porte Rouge (CH) Treffpunkt Busbahnhof 10.00 Uhr. *Port Rouge wühlen sich als KARABUKI Figuren durch Chur

        • 19 .Okt. Urs Blum (CH) Treffpunkt 09.00 Uhr auf dem Arcas In den Strassenkorridoren mittelalterlicher Städte sind Nischen und Ecken, die sich aus der Strassenflucht ausstülpen oder die Strassenflucht zurücksetzen, charakterischtisch. Hier entwickelt sich ein Paralleluniversum, das der Öffentlichkeit entzogen ist.                                                                                                                In solchen Nischen drängt man sich - auch heute noch - wenn man sich mit Entgegenkommenden unterhalten, sich für kurze Zeit unsichtbar machen will. In der tausendjährigen Geschichte Churs haben Nischen und Ecken immer Verstecke geboten. In den Ecken wurde geliebt, gemordet, getrauert, geklaut, geprügelt vielleicht auch geschlafen oder vor dem Regen Schutz gesucht. Hunde, mitunter auch Menschen, pinkeln schnell mal in die Ecke, Abfälle bleiben unbemerkt liegen,                          Der Eingriff soll dazu führen, diese Unräume ins Bewusstesein zu bringen, indem sie partiell vergoldet werden und so, diesmal besonders wertvoll, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vielleicht erinnern sie auch an die Dinge, die in der Geschichte der Stadt in einer versteckten Parallelwelt stattgefunden haben.

        • 01. Nov. Peter Trachsel (CH) Wo die Welt hockt! Treffpunkt 10.00 Uhr Rheinstrasse Ecke Giacomettistrasse. Stellen sie sich vor, sie begegnen einer Person die mit feinstem Werkzeug an Mauern kratzt. Mit etwas (besonders mit den Händen) in eine weiche, lockere Masse hineingreift, eindringt und sie mit schaufelnden Bewegungen umwendet, aufwirft, die sich wühlend tief in etwas hineinbewegt und dadurch etwas entstehen lässt das bisher unsichtbar war.                                         Stellen sie sich vor wie sie durch die Stadt gehen und Szenen entdecken denen sie bisher nie begegnet und/oder denen sie bisher keine Bedeutung geschenkt haben.                                                              Stellen sie sich vor, dass dem so ist.                                        

        • 15 .Nov. Birgit Kempker (CH, D) Einen Löffel Erde in den Koffer geben gilt als erser Schritt Treffpunkt 11.00 Uhr Bahnhofplatz/Bahnhofstrasse.                                                                             Am Donnestag 15. Nov., werden zwischen 11.00 Uhr und 15.00 Uhr Bigit Kempker und Studierende der FUF Zürich in Chur viele erste Schritt tun und die Erde in die Koffer geben. Ausgangspunkt ist der Bahnhofplatz Ecke Bahnhofstasse und Endpunkt das Obertor.                                                       Birgit Kempker ist vom 5. bis 16. Nov. in Chur Anwesend im Hotel Marsöl, ZimmerD, und wird mit Menschen in Chur Gespräche über Erde, Geld und Inspiration führen. Gerne können sie sich für ein solches Gespräch bei Birgit Kempker anmelden: birgit.kempker@web.de und sehr gerne auch während der Zeit im Hotel besuchen.                                                                         

        • 29. Nov. Katja Münker (D) GEHEN TransAlpin durchwühlt Chur Treffpunkt: 10.00 Uhr Bushaltestelle Hof.                                                                                                                         
          9 Wochen alpine Wegstrecke appliziert auf die Stadtfläche von Chur gewoben in 9 Stunden

          Als Tagestour durch Chur wird die ehemals sehr lange Wanderperformance, die K. Münker im Sommer 2012 von Slowenien bis nach Graubünden führte, zu einer Miniatur, behält jedoch mit 9 Stunden einen Geschmack von Dauer bei. Der Weg der Wanderung, die Rhythmen, Bilder und Geschichten bilden den Rahmen und verweben sich mit den Straßen, Menschen und Geschichten von Chur. Offen in jedem Moment für Mitgehende bietet dieses Durchwühlen die Möglichkeit, gehend Neues oder Altes neu zu entdecken.
          Katja Münker lädt ChurerInnen im Vorfeld (24.-28.11.) zu Spaziergangs-Gesprächen ein, um mit ihnen über das Gehen und dessen Wichtigkeit in ihrem Leben zu sprechen. Anmeldung unter movement-muenker@web.de
                                                                                                                                      
        • 11. Dez. Georg Friederich Haas (A)
          Georg Friedrich Haas, Komponist (A) – Vortrag "Jenseits der 12 Halbtöne - über die      Verantwortung komponierender Menschen, die richtigen Tonhöhen zu finden."
          mit Musikbeispiel, Martin Mallaun (Diskantzither).
           «In unserer notierten Musik benutzen wir nur eine kleine Auswahl der möglichen Tonhöhen. 12 armselige Tonstufen, repräsentiert durch die Tastatur des Klaviers bzw. der Orgel. Der Reichtum der real existierenden Töne ist aber unendlich. Weder
          Vogelstimmen noch Sprachmelodien noch die Laute der Insekten beschränken sich auf die 12 Tonhöhen der chromatischen Tonleiter. Sogar im Klang jedes Einzeltones eines Musikinstrumentes sind Töne verborgen, die ein Klavierstimmer als diagnostizieren würde. Mit diesen Tönen zu arbeiten, erschliesst neue Klangwelten -
          z.B. in meiner Komposition «Ein Saitenspiel» für umgestimmte Diskantzither, die Martin
          Mallaun vorstellen wird.» (Georg Friedrich Haas)

        • 27. Dez. Kornelia Bruggmann (CH) lobsangsingschön  Treffpunkt: 10.00 Uhr Kathedrale Chur     
          27.12.12 tag des gutgott. lobsangsingschön. meditationen, mutationen, modulationen. wohlwühlend, wundersuchend, wandergrabend, undergrundlich, nischenfindend, jahrendlich?

              

          2013

        • 10. Jan. Boris Nieslony (D)
          Für das Museum in Bewegung werde ich 24 Stunden wühlen - In was ?
           In was kann, darf, muss und werde ich wühlen können - angespannt oder hingebungsvoll?
           Ein Stundenbuch wird der, von einem Punkt beginnend, spiralförmig sich ausweitenden Gangart ein Erinnerungsschema geben.
          Zeitdauer der unterschiedenen Wühlarten sind nicht vorbestimmt.
          Dies Stundenbuch wird das einzige „Relikt des Wühlens“ sein.
          Ort des Beginnens und ihr Endpunkt ist nur durch die Zeit bestimmt.
           10. Januar 2013 00:00 – 23:00
           Ich habe zu geben, was ich nicht besitze, den Reichtum der leeren Hände

        • 24. Jan. Andrea Sonder (CH)
          Treffpunkt 1o.00 Uhr Hof Restaurant Marsöl
          Ich werde über längere Zeit meine Stollen durch die Website und die Links der Stadt Chur graben, wühlen. Aufgefundene und ausgesuchte Sätze, (Würmer) in „Braille“ Blindenschrift prägen lassen.
          Es wird so ertastbar, plastisch und spürbar.
          Zur Erklärung für nicht Brailleschriftkundige wird der Text unten am Blatt in der kleinsten Schrift als Fusszeile wiedergegeben. Man muss also ganz nah ran.
          Ein vermeintlich weisses Blatt erzeugt wohl immer das Wissenwollen „was“. Die A4 Blätter quer verteile ich an ausgesuchten Orten; entweder als Flugblatt oder ohne Glas gerahmt zum Aufhängen. Die Auswahl der Örtlichkeiten ergeben sich durch den Fundort des Satzes. Es kann aber auch sein, dass je nach Inhalt die Arbeiten, die Funde, Inhalte, Orte mit konträren Aussagen bestückt werden. Das Sichtbare unsichtbar machen.

        • 07. Feb. Elisabeth Blum (CH)

          Treffpunkt 11.00 Uhr Fussgängersteg über die Plessur, Fortsetzung Praximergasse
          Bilder ‚squatten‘ auf dem Churer Martinsplatz
           Das Allerwichtigste im Kino, sagt Jean-Luc Godard, sei das, was man, ohne überhaupt zu wissen, was es ist, Montage nennt. Montage heisse, die Dinge zueinander in Beziehung zu setzen, damit man sie sehe.*
          Auch wenn die Kopfbilder, die uns durch die Stadt begleiten, oft von anderswo kommen. Wie die Bilder fremder Städte, die einen Tag lang den Churer Martinsplatz belagern. 
          Für die Montage vor Ort hat Elisabeth Blum Bilder in ihrem Archiv gesucht – Bilder von Städten, aus denen die Chur-BesucherInnen anreisten, denen sie 2012 beim Durchwühlen der Stadt begegnet ist. Eine assoziative Montage von Bildern und Sätzen, die weit Auseinanderliegendes, den Churer Martinslatz, fremde Stadtbilder und über sie die Erinnerung an frühere Gäste miteinander verknüpft.
          Um immer wieder andere Stadtpbilder zusammenzusetzen.
          Um den Blick auch durch die Zeit zu richten.
          *Jean-Luc Godard, Einführung in eine wahre Geschichte des Kinos, München (Hanser) 1981

        • 21. Feb. Gertrude Moser-Wagner (A)
          „Diese Linie Ü“ (Stadtintervention für Mitwirkende und Publikum)
           Je ein Kind und ein alter Mensch sind durch eine Linie verbunden, die abgespult und dann wieder aufgerollt wird und somit eine Begegnung beider herstellt. Diese Strecke Reichsgasse 61 / Rigagasse 22 führt durch Chur hindurch und verbindet einen Kinderort (Vorschulkinder) und ein Seniorenheim. Die vier mitwirkenden SeniorInnen der Villa Sarona wie auch die vier Kinder aus der Kindergruppe Fröschli haben die Buchstaben ihrer Stadt C. H. U. R. in ihrem Vor- oder Nachnamen. Sie sind von ihren Betreuerinnen Frau Willi und Frau Schmerler vorher ausgesucht und gefragt worden, die Eltern/Verwandten sind (schriftlich) einverstanden. Als Material werden von den AssistentInnen, die den Weg vorbereiten und begleiten, vier Spulen mit aufzurollendem farbigen Spagat mitgenommen. Ein Weg wird präzise gesetzt, was im Ablauf des Weges entgegen kommt wird prozessual berücksichtigt.

        • 07. Mrz. Yost Wächter (CH)
          Treffpunkt Bahnhofplatz  Aufgang Rolltreppe 10.00 Uhr mit Fahrrad

          1. In einer bestimmten Technik und Haltung durch die Stadt gehend, um jenen
          Wiederhall zu finden oder herauszufordern und beiläufig, der, als eigentliche Aufgabe,
          jene Orte zu finden lässt, jene speziellen Orte, die sich der Beschreibung von
          Zuordnungen entziehen, indem sie sich mit Gewöhnlichkeiten tarnen, um mit
          einer herausforderten Gelassenheit ihre Magie zu verbergen.

          Treffpunkt Bar Restaurant Marsöl 14.00 Uhr

          2. Geradeausblickend werden Bilder aus dem Augenwinkel am Rande des Sehfeldes
          gemacht. Das Nichthinsehen ist ein Versuch sich dem Sog der Bedeutungen
          zu entziehen, damit öffnet sich in der Situation ein neuer Raum. Es Hinsehen, wenn
          Zeit dafür ist, open minds. Sachte öffnen und dann hineinfallen lassen. Hier das dem
          Ort immanente (über das narrative hinausgehende) Projekt zu finden, ist
          Möglichkeit oder Aufgabe.

          Treffpunkt Bahnhofplatz  Aufgang Rolltreppe 17.00 Uhr
           
          3. Experimentelles Überprüfen der ausgewählten Situationen am konkreten Ort
          mit Hilfe von Begleitpersonen und mit Erläuterung der Hypothesen. 

        • 21. März. Charlotte Gohs (A)
          schau - spiel - chur
          Für das Projekt „Chur durchwühlen“  werde ich von 14.-20. März 2013 Chur durchstreifen und die Gebäude, Fassaden, Denkmäler, Strassen, BewohnerInnen, BesucherInnen, den Himmel, Pflanzen und alltägliche Situationen fotografieren. Chur wird zur Bühne und zum Schau-Spiel. Aus den entstandenen Fotos wird ein Spiel (ähnlich einer Slotmachine) erstellt, welches ab 14.März 2013 täglich aktualisiert unter http://www.hallowien.com/churdurchwuehlen abrufbar ist. Die ZuschauerInnen / MitspielerInnen erzeugen durch Anklicken der verschiedenen Schalter immer wieder neue Fotokombinationen – solange, bis drei gleiche Fotos erscheinen und einen Gewinn ankündigen. Am 21. März kann mit dem jeweiligen Ausdruck der 3 gleichen Bilder ein Originalfoto (signiert) abgeholt werden. Es ist auch möglich vor Ort zu spielen.

        • 04. Apr. Bernhard Kathan (A)
          ABKÜHLUNGEN AN DER PERIPHERIE
          Das Museum und der öffentliche Raum
          Chur 1575. Zuschauer steinigen einen Scharfrichter, dem eine Hinrichtung misslingt. Der Scharfrichter soll so betrunken gewesen sein, dass er sein Schwert nicht zu führen vermochte. Im Rätischen Museum ist die Kopie einer kolorierten Federzeichnung zu sehen, die diesen Vorfall dokumentiert. Dieser Abbildung wird in einem Schaufenster in der Obergasse 5 ein kurzer Film entgegengesetzt, der 24 Stunden lang laufen wird. Zu sehen ist die Schlachtung eines Stieres in einer bäuerlichen Schlachtgenossenschaft. Beide Beispiele dokumentieren nicht allein den Wandel der Empfindsamkeit, sondern auch jenen des öffentlichen Raums. Der frühere Richtplatz, der sich auf dem heutigen Rosenhügel befand, mutierte schon bald nach seiner Auflassung zu einer Parkanlage. Ganz den Vorstellungen des neunzehnten Jahrhunderts entsprechend, sollte hier jene Hitze abgegeben werden, die das städtische Zusammenleben mit sich bringt. Sie sind zu einem Stadtspaziergang eingeladen, zu einem Gespräch über den öffentlichen Raum, darüber wo die Hitze städtischen Zusammenlebens heute verdampft.*

        • 18. Apr. Iris Andraschek (A)
          Es gibt Fragen. Grosse Zeichnung
          Welche Ausrichtungen, welche Schwerpunkte sind für eine Aussenstehende in kurzer Zeit lesbar? Definiert sich die Stadt auch über Kunst? Während eines Zeitraumes von 7 Tagen wird Chur von mir daraufhin zeichnerisch fotografisch beobachtet, untersucht und dokumentiert. Es wird Begegnungen und Gespräche und eine grossformatige Zeichnung geben. // maulwurfsgang, m.: allerlei maulwurfsgänge einer vergeblich, aber mit guter zuversicht auf schätze grabenden vernunft. Kant 2, 293. [Bd. 12, Sp. 1813] maulwurfsahndung, f. blinde ahnung: das ist das erstemal in meinem leben, dasz ich hoffe. das andre waren maulwurfsahndungen. Göthe 42, 213. [Bd. 12, Sp. 1812] maulwurfsblick, m.: wir werfen maulwurfsblicke zwergicht in die wissenschaft, des allernächsten fremdlinge, wie des entferntesten. Platen 55. [Bd. 12, Sp. 1813] maulwurfsgefühl, n.: so ein zartes maulwurfsgefühl und so ein neblichter blick! Wieland in Mercks briefs. 1, 96. [Bd. 12, Sp. 1813]
          zit.Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm
          Ort: Grosse Zeichnung am 18. April um 14.00 Bar Restaurant  Marsöl, anschließend Motivauflösungen in der Stadt.


        • 02. Mai  Muda Mathis                                                                                                                      Chur durchwühlen 16. Akt mit Muda Mathis und Sus Zwick
          Beginn: 16 Uhr
          Ort: Bündner Kunstmuseum

          TUCH ÜBER STADT
          Eine performative Stadtführung durch die persönlich erinnerte Performancegeschichte anhand des PERFORMANCE-ART KONTEXT Diagramms.
          Es gibt zwei Performance Giganten im abendländischen Alpenraum, der eine ist Peter Trachsel und der andere Boris Nieslony. Der eine fordert auf, auf radikal-lokal, unaufdringlich-subversive Art, Chur zu durchwühlen, der andere ist ein extremer Sammler an Wissen über Performance. Nieslony legte grosse Archive an, die er zu pflegen weiss. Schon lange wollten wir uns mal mit seinem Diagramm PERFORMANCE-ART KONTEXT befassen, eine umfassende geordnete Begriffssammlung über Performance.
          Nun legen wir zwei Strukturen übereinander, der (Alt-)Stadtplan Churs und das Performance Diagramm, schiessen sechsmal mit dem Luftgewehr darauf und da wo sich Begriff und Örtlichkeit durch das Nichts (Loch durch den Durchschuss) treffen, da geht es mit der Führung hin.
                                                                                                                              
                                                 

        • 16. Mai Ildikó Séra (H, CH)                                                                                                          Ich stricke ihr Porträt
          In einer Situation, die einen stark an Straßenzeichner erinnert (mit zwei gegenüber stehenden Stühlen in den Strassen und Plätzen von Chur + einem forschen Blick) führe ich ein Gespräch mit dem Passanten / der Passantin, währenddessen ich das Porträt der Person stricke. Da die Zeit sehr knapp ist, werden Teile vorgefertigt, bzw. kleine Gebrauchsgegenstände, die ebenfalls Teile des Portraits werden können, im Vorfeld bereitgestellt. Das Kennen lernen der Person ist von elementarer Bedeutung, da das Ziel     des Portraitstrickens nicht das physiognomische Abbild ist, es wird eher die Persönlichkeit der            porträtierten Person in einer abstrakten Komposition eingefangen. Deswegen werden die Fragen, die  von mir gestellt werden, genauso vorbereitet und Teil der Kunstaktion, wie das Stricken und das         Produkt des Strickens selbst. Dabei werden die Erwartungen, die von den Porträtierten mir und dem  Kunstprodukt gegenüber gestellt werden, ebenfalls thematisiert. Sie werden entweder angenommen,   bzw. auf die Spitze getrieben oder in das Gegenteil gekehrt.                                                               
          09.30 Uhr Poststrasse CH-7000 Chur 
          Bei Interesse kann natürlich auch mitgestrickt werden, damit wird das Objekt-Subjekt Verhältnis zum Teil aufgehoben.

        • 30. Mai Carla Bobadilla (RCH, A)                                                                                                     16.00 Uhr Bahnhofplatz Chur, Aufgang Rolltreppe.                                                                    "Carla Bobadilla arbeitet mit dem Konzept einer Forscherin, indem sie die eigene Neugier, an einen unbekannten Ort zu kommen, mischt mit den Inhalten eines Werkzeugkoffers, der voll ist mit Instrumenten, mit denen man messen, vergleichen und analysieren kann. Weder die Stadt noch die Künstlerin hat sich ohne Geschichte entwickelt, beide leben unter bestimmten "Konditionen", die ihre Art beeinflussen, zu sein, zu produzieren und sich neu zu erfinden. Das geografische Curriculum von Carla Bobadilla ist bestimmt von Kindheit und Jugend in der Hafenstadt Valparaiso Chile, und ihr Erwachsensein ist bestimmt von ihrem Leben in der europäischen Kulturmetropole Wien. Beide Orte haben, zusammen mit andern Orten mit kürzeren Aufenthalten, ihre Art bestimmt, mit der sie              beobachtet und Kunst macht."                                                                                                         
        • Die Idee für meine Intervention entsteht daher aus der Betrachtung von architektonischen Wahrzeichen, die die natürliche Linie des Horizonts unterbrechen - in Chur wie in Valparaiso. Diese Wahrnehmung ist Ausgangspunkt für eine Untersuchung vor Ort über die optischen Effekte in beiden Städten.                                    
          Die Form der Präsentation des Projekts entscheidet sich vor Ort und könnte sowohl eine Intervention in den Hochhäusern sein als auch eine Präsentation an einem weit entfernten Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt